Kayenta – Holbrook

Heute ist es hier in Kayenta nicht mehr ganz so kalt wie gestern. Aber die Wetterprognosen warnen vor kaltem Wetter im Gebiet der grossen Canyons. Eigentlich wollte ich noch eine Weile in der Region hier bleiben. Ich wollte hier die berühmten Canyons besuchen und dann über Las Vegas wieder in den Süden nach San Diego fahren. Dazu wird es aber hier in den nächsten Tagen viel zu kalt sein. Daher stelle ich meine Planung jetzt um.
Nach den zwei Tagen in Colorado und im Norden von Arizona fahre ich heute zurück in den Süden. Von Chinle aus schaue ich mir den Canyon de Chelly an und fahre dann bis Holbrook. Das liegt schon gut 150 Meilen weiter südlich. Morgen werde ich den Petriefied Forrest National Park besuchen. Am Abend werde ich noch einmal 150 Meilen weiter südlich in Phoenix sein. Statt in Sedona werde ich die Ostertage in Phoenix verbringen. Auf die paar Tage an der Wärme freue ich mich sehr. Wie ich danach von Phoenix nach San Diego komme weiss ich noch nicht. Aber das werde ich ja sehen.
Fürs Abendessen im Motel war ich gestern zu spät dran. Das Frühstück verpasse ich heute Morgen aber nicht. Offenbar arbeiten hier vorwiegend Navajos, alles freundliche Leute.
Draussen ist es zwar etwas frisch. Aber es herrscht Bilderbuchwetter. Ich nehme exakt denselben Weg zurück nach Chinle, den ich schon gestern Abend gefahren bin. Gestern hatte ich weder Lust noch Energie um mir die Landschaft hier anzuschauen. Heute ist von beidem genug vorhanden.

Church Rock

Der Church Rock ist die erste Sehenswürdigkeit, der ich hier begegne. Warum dieser Felsen wohl so genannt wird? Auf mich wirkt er eher wie eine Szene aus dem Turmbau zu Babel als wie eine Kirche. Natürlich könnte der Name gerade deshalb etwas mit Kirche zu tun haben. Aber welche Vorstellung von Kirche oder Religion führt dazu, dass man diesen abgewitterten Felsen hier Church Rock nennt?
Vor einer Weile habe ich gehört, dass der Turmbau zu Babel eigentlich ein Gleichnis sei. In der Geschichte vom Turmbau zu Babel sei die Sprachverwirrung entstanden, weil die Menschen miteinander geredet hätten. Hätten beim Turmbau zu Babel nämlich alle geschwiegen und ihre Arbeit gemacht, dann hätte es auch keine Sprachverwirrung gegeben. Der Turm wäre zwar auch so nicht erfolgreich fertig gebaut worden. Aber die Sprachverwirrung wäre ausgeblieben. Nun haben die Menschen beim Turmbau zu Babel aber miteinander geredet. Und dabei ist eben die Sprachverwirrung entstanden. Man hat miteinander geredet und sich dabei nicht verstanden. Das geschieht zweifellos immer noch. Wir verstehen einander häufig nicht, wenn wir miteinander reden. Gerade darum stehen die Kommunikationslehre und ihre Repräsentanten wie Paul Watzlawick oder Friedemann Schulz von Thun so hoch im Kurs. Sprachverwirrrung findet überall statt, nicht nur in der Kirche. Der Felsen, der mich an den Turmbau zu Babel erinnert, könnte darum geradesogut Society Rock, Group Rock, Community Rock oder Family Rock heissen. Was aber könnte das Besondere sein an einer Sprachverwirrung, die gerade in einer Kirche vorkommt? Vielleicht das: Die Kirchen und die Theologie haben bis heute noch keinen plausiblen Weg gefunden, um mit den Erkenntnissen von Galileo Galilei, Charles Darwin oder Sigmund Freud umzugehen. Vielleicht ist der Church Rock einfach ein Symbol für die Ratlosigkeit der Kirchen gegenüber der Neuzeit. Dann würde es auch passen, dass ein so abgewittertes Felsmonument Church Rock genannt wird.

Die Strasse von Kayenta nach Chinley führt am Nordrand der Black Mesa entlang. Die Black Mesa ist ein Hochplateau, das am Nordostrand steil abfällt. Die unten anschliessende Ebene besteht aus trockenem, gewelltem Grasland, das immer wieder mit farbigen, skurrilen Felsformationen durchsetzt ist.

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Wenn man diese rötlichen Felsenmonumente genauer anschaut, dann kriegt man den Eindruck, als ob da jemand die Konturen von ganz vielen Menschen in den roten Stein gemeisselt hätte. Es könnte aber auch sein, dass die Felsen hier im Grunde genommen versteinerte Menschen sind. Es sieht fast so aus, wie wenn all die Menschen, die je in der Region hier gelebt haben, als Versteinerung hier wären und als Felsskulpturen dem aktuellen Treiben zuschauen würden. Ob die versteinerten Vorfahren uns dabei gütig beschützen oder ob sie für uns als Mahnmal dastehen, das ist hingegen nicht erkennbar.
Ich halte öfters an, um mir diese Monumente anzusehen. Wenn das hier tatsächlich versteinerte Vorfahren wären, dann wüssten sie ja, was nach dem Tod kommt. Darum könnten sie auch versucht sein, den Lebenden, die hier zu Besuch kommen, gute Ratschläge zu geben. Die ganze Szenerie erinnert mich etwas an das jüngste Gericht. Am Ende des Matthäus-Evangeliums wird beschrieben, wie es da zugehen soll. Dort erklärt Jesus, dass die Menschen im Weltgericht nach einem einzigen Kriterium beurteilt werden:

„… Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen…“.

Fürsorglichkeit ist nach dem Evangelisten Matthäus alles, worauf es ankommt. Es wird im jüngsten Gericht also nicht um den richtigen Glauben gehen, nicht darum, ob man den Sonntagsgottesdienst besucht hat und auch nicht um die richtige Abendmahlsfeier. Die entscheidende Frage wird sein, ob man denen etwas gegeben hat, die etwas brauchen. Wer das nicht getan hat, muss zur Strafe in

„ … das ewige Feuer, das bereitet ist für den Teufel und all seine Engel“.

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Wenn es in einer Religion vor allem um die gegenseitige Fürsorge geht, dann finde ich das nach wie vor sehr sympathisch. Aber die Drohung mit dem ewigen Feuer, die könnte man getrost weglassen. Eine Strafandrohung hat meines Wissens noch nie dazu geführt, dass man sich um andere kümmert. Sonst wäre die Geschichte des christlichen Abendlandes doch ganz anders verlaufen. Nein, Motivation durch Strafe und der Wink mit dem Fegefeuer haben noch nie funktioniert. Damit hat man bestenfalls ab und zu einmal die kleinen Leute verschreckt.
Aber wer achtet schon auf das, was bei Matthäi am letzten steht? Wir hören doch viel eher auf das, was Ermotti am Ersten erzählt. Und das mit gutem Grund: Leute wie Ermotti and Friends haben nachweislich und problemlos jederzeit die Möglichkeit, uns am Zeug zu flicken, wenn wir nicht parieren. Da muss man auch nicht zuerst sterben, um das zu erfahren.

Was aber wäre, wenn es weder von Matthäus noch von Ermotti Drohungen brauchen würde? Wenn unsere Vorfahren tatsächlich noch irgendwie in unserer Welt vorkommen würden, zum Beispiel in den roten Felsen hier. Wenn wir davon ausgehen könnten, dass sie uns zuschauen und wir uns beim Anblick eines roten Felsens oder einer Wolke an sie erinnern würden. Was wäre, wenn in diesen roten Felsen auch meine Eltern, meine Grosseltern, meine verstorbenen Freunde und auch sonst all die Menschen, an die ich mit Respekt und Dankbarkeit denke, anwesend wären? Die würden mir jetzt alle zuschauen und sehen, was ich hier gerade so tue. Und weil sie ihr Leben schon hinter sich haben und mittlerweile wüssten, worauf es ankommt, würden sie mir vielleicht ab und zu einen Tip geben. Und mit dem müsste ich mich dann damit auseinandersetzen, und nicht mit irgendwelchen obskuren oder bösen Drohungen. Vor allen, die mir lieb und teuer sind, müsste ich das rechtfertigen und erklären, was ich hier tue.

Vielleicht ist es ja der grosse Geist der Indianer, der mir meine Ahnen in diesen roten Felsen hier zeigt und der mich auf diese sympathische und griffige Alternative zum ewigen Feuer bringt. Vielleicht meinen die Namen "Manitou" und "Jahwe" ja auch etwas Ähnliches. Vielleicht könnten Rothäute und Bleichgesichter ihre Vorstellungen über das, was wichtig ist, zusammenlegen. Vielleicht würde daraus eine ganz praktische, eine weltliche Religiosität entstehen.
Und wenn Jahwe und Manitou doch zwei Verschiedene wären, dann würden sie vielleicht unserem Beispiel folgen und sich auch zusammentun. Dann hätten wir auf einmal zwei grosse Freunde im Himmel, die wir nach unserem Ebenbild geschaffen hätten.
Und noch etwas wäre dann anders: Wir würden dann ja nur diejenigen von unseren Vorfahren achten, die sich in ihrem Leben selber vorbildlich verhalten hätten. Alle anderen würden wir uns ja gar nicht zum Vorbild nehmen. Und dann müssten alle anderen damit rechnen, dass sich gar niemand mehr für sie interessieren würde. Gerade die Schönen, Reichen und Mächtigen müssten sich schon zu Lebzeiten davor fürchten, dass sie ihre Prominenz, die ihnen ja so wichtig ist, verlieren. Und da bin ich ziemlich sicher: Das ist die ganz grosse Furcht der Gernegrosse und Leuteschinder aller Zeiten.

Ich muss zugeben, dass ich meine Religion heute kaum noch praktiziere. Wenn ich ein seltenes Mal einen Gottesdienst besuche, dann spricht mich meistens nur noch die Tradition an. Der Rest wirkt auf mich bedeutungslos, irrelevant - so wie die Drohung mit dem ewigen Feuer. Wenn wir aber Manitou und Jahwe näher zusammenbringen würden, dann würde sich vielleicht da etwas ändern. Vielleicht würde die Vereinigung von Fürsorglichkeit und Ahnenverehrung zu einer einfacheren, klareren und bedeutungsvolleren Vorstellung über das Leben und den Tod führen.

Angesichts dieser roten Steinskulpturen hier stelle ich mir vor, was dabei herauskäme, wenn die verschiedenen Kulturen und Religionen dieser Welt sich zusammensetzen und eine neue gemeinsame Sprache für die wirklich wichtigen Dingen finden würden:
„Ihr Machtgierigen und Geldraffer, Ihr, die Ihr jedermann belügt und betrügt, Ihr, die Ihr den kleinen Leuten auch noch das Wenige wegnehmen, was sie haben, Ihr müsst wissen: Die Zeit wird kommen, wo es euch nicht mehr gibt. Auch Eure Überreste werden wieder zu Stein, Holz und Erde. Und was von euch übrig geblieben ist, das wird die Sonne wegbrennen, das wird der Wind verwehen und der Regen wird es wegwaschen. Von Euch wird nichts mehr da sein. Nichts wird mehr an euch erinnern. Alles, was für euch wichtig gewesen ist, wird es nicht mehr geben. Ihr werdet völlig bedeutungslos geworden sein, wie wir alle.
Wenn aber etwas an euch erinnert, sei es ein Felsen am Wegrand, ein Baumstrunk in der Steppe oder eine Wolke am Himmel, wenn irgendetwas an euer Gesicht erinnert, dann wird niemand im Guten an Euch denken. Man wird sich nur mit Zorn, Schmerzen oder Verachtung an Euch erinnern, und man wird froh sein, dass ihr nicht mehr da seid. Die Vögel werden achtlos ihren Kot auf den Felsen fallen lassen. Die Tiere werden den Baumstrunk benutzen, um ihre Notdurft an ihm zu verrichten. Sonne und Wind werden sich einen Spass daraus machen, die Wolken auseinanderzutreiben und wegzubrennen. Und wer das sieht wird sich darüber freuen, dass Ihr endlich das bekommt, was euch zusteht: Verachtung und Bedeutungslosigkeit".
Wer weiss, was die Leuteschinder und Volksverhetzer unserer Tage noch zu sagen hätten, wenn sich die kleinen Leute zu einer einfachen, offenen Religion zusammenfinden würden, wenn die Erzählungen über Himmel und Erde frei verfügbar wären, wenn die situative Inspiration genügen würde und man auf eine zentralisierte Heiligkeit verzichten könnte.

Pferde auf der Strasse

Pferde 2

Ob mich gerade eben irgendeine Verwirrung oder der Geist der Navajos gepackt hat spielt plötzlich gar keine Rolle mehr. Ich tue gut daran, mich wieder mit meiner ganz konkreten Umwelt zu befassen, denn auf der Strasse vor mir tummeln sich gerade ein paar Pferde. Wapitis hatte man mir ja schon mehrfach versprochen, ohne dass ich bisher welche gesehen hätte. Nun sind es halt Pferde, das finde ich auch schön. Ich bleibe einen Moment stehen um den Tieren zuzuschauen. Die haben aber nur auf einen Kollegen oder eine Kollegin auf der anderen Strassenseite gewartet. Jetzt ist die Herde offenbar wieder beisammen, und sie machen sich schnell davon.

Karte vom Canyon de Chelly

Der Canyon de Chelly besteht aus einem Nordarm und einem Südarm (beide mit je einem D, wie ich gerade beim Schreiben merke), die sich als V-Form in Chinle treffen. Da der Canyon auf Navajo-Gebiet liegt ist er nicht frei zugänglich. Von der Strasse entlang dem Nordarm biegt man zu drei Aussichtspunkten ab, von denen man in den Canyon hinuntersehen kann. Entlang der Strasse des Südarms gibt es mehrere solcher frei zugänglicher Aussichtspunkte. Die Strassen- und Platzverhältnisse sind gut. Die Touristen sollen schliesslich in Scharen und wenn möglich auch in Bussen kommen und den Indianern die dort Malereien oder Türkisschmuck anbieten, ein Geschäft ermöglichen.
Ins Innere des Canyons kommt man aber nur auf einer begleiteten und kostenpflichtigen Tour. Kelly Reppert hat mir den Tipp gegeben, dass man für 200 $ einen privaten indianischen Guide mit Jeep für einen ganzen Tag buchen kann. Für interessierte Besucher in einer kleinen Gruppe sei das wahrscheinlich die preiswerteste und gleichzeitig interessanteste Art, um viel über den Canyon und die Indianer hier zu erfahren.

De Chelly 1

De Chelly 2

Ich fahre zuerst dem Nordarm entlang und besuche die drei Aussichtspunkte. Der nördlichste davon ist der interessanteste und zugleich der bedrückendste. Der Canyon war offenbar von Indianern bewohnt, die da unten unter schwierigen Bedingungen Ackerbau betrieben hatten. Anfangs des 19. Jahrhunderts haben spanische Soldaten die anwesende Bevölkerung bis in diesen hintersten Felsenkessel getrieben und dann dort massakriert. Es gibt noch Bauten zu sehen, welche die Indianer direkt im Fels errichtet haben. Die Aussichtspunkte am Südarm geben den Blick frei auf eine Talsohle, die den Eindruck vermittelt, als würde hier ein friedliches Volk in aller Abgeschiedenheit sein Auskommen suchen.

De Chelly Cave 1

De Chelly Cave 2

De Chelly Cave 3

De Chelly Cave 4

Am Südende des Canyon De Chelly muss ich eine schwierige Entscheidung treffen. Fahre ich weiter auf der Indianerstrasse 7, dann sehe ich wahrscheinlich noch ein paar tolle Sachen im Navajo-Land, komme aber erst sehr spät am Abend in Holbrook an. Nehme ich den Highway 191, dann fahre ich über die grosse Nord-Süd-Schnellstrasse durch ein ganz passabel aussehendes Gebiet und bin am Abend rechtzeitig im Motel. Schliesslich wähle ich die Ressourcen-schonende Variante, fahre zurück nach Chinle und dann über den Highway 191 nach Süden. So sind es etwa 120 Meilen bis Holbrook, also knapp zwei Stunden Fahrzeit. Die letzten 50 Meilen führen über die Interstate 40 westwärts nach Holbrook. Wenn man am Nachmittag nach Westen fährt, hat man immer mit dem Gegenlicht der sinkenden Sonne zu tun. Das ist anstrengend, besonders hier auf der Interstate 40, wo viel Verkehr herrscht und wo schnell gefahren wird.

Mein Motel liegt etwas ausserhalb der Stadt Holbrook. Um 17.00 Uhr bin ich eingerichtet und habe mich frisch gemacht. Jetzt möchte ich sehen, wo ich da gelandet bin, in diesem Holbrook. Ausserdem suche ich noch ein Restaurant für das Abendessen. Also fahren wir in die Stadt, Olga und ich.
Holbrook ist etwa so gross wie Gerlafingen oder Oensingen. Hier haben schon vor hunderten von Jahren Indianer gelebt. Nach einem Krieg in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat Mexico die Region den USA überlassen. Die Stadt Holbrook wurde beim Eisenbahnbau Ende des 19. Jahrhunderts gegründet. Wer zu dieser Zeit hier gelebt hat, musste ziemlich hart im Nehmen sein. Ausser der Viehwirtschaft hat es in dieser Wüstenregion kaum Lebensmöglichkeiten gegeben. Sogar die Mormonen sollen nach kurzer Zeit die Stadt wieder verlassen haben. Vor 100 Jahren ist ein Meteoritenregen über der Stadt niedergegangen. Das scheint das letzte bedeutende Ereignis gewesen zu sein. Im Gegensatz zu Gerlafingen und Oensingen hat Holbrook zwar einen eigenen Flugplatz. Sonst ist man hier aber ziemlich verloren.

Ganz in der Nähe meines Motels habe ich ein italienisches Restaurant gefunden. Dort gehe ich hin zum Abendessen. Das Restaurant ist zwar fast voll. Die Bedienung verschafft mir aber innert fünf Minuten einen Tisch.
Zur Vorspeise bestelle ich ‘baked eggplants“ und hoffe, dass damit Melanzani gemeint sind. Als Hauptgang hätte ich gerne die „Veal piccata“, vielleicht etwas wie eine Piccata milanese? Zuerst bekomme ich aber ein Glas Chianti, tadellos. Wenn es so weitergeht, dann freue ich mich auf ein italienisches Abendessen in Arizona. Die Eggplants sind leider keine Melanzani, sondern vier Zentimeter dicke Auberine-Schgnitten, die in Teig frittiert sind. Das ist zwar nicht das, was ich gemeint habe, aber es schmeckt gut, auch wenn es etwas mächtig ist. Dann bekomme ich die Veal piccata mit Spaghetti. Oje! Was ich weiss können die meisten Tiere von Natur aus schwimmen. Trotzdem sollte ein Kalb nicht schwimmen müssen, weder als Jungtier, noch als Piccata, und erst recht nicht in einer Kapernsosse. Spaghetti sollten übrigens überhaupt nicht schwimmen müssen. Ich habe mich so auf ein italienisches Abendessen gefreut, und jetzt bekomme ich so etwas: Ein flaches Kalb auf einer Arche Noah aus Spaghetti in einer Sintflut aus Kapernsosse. Das ist sogar für die US-amerikanische Küche ein ziemlich traurige Angelegenheit.

Reiseroute am Donnerstag, 24. März

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