Gestern Abend, als ich mein Programm über den Haufen geworfen habe, wollte ich noch gleich die Unterkunft in Missoula für drei Nächte buchen. Ich habe es dann aber auf heute Morgen verschoben, weil ich mir nicht sicher war, ob sich über Nacht nicht noch etwas ändern würde. Heute Morgen habe ich mir das noch einmal überlegt, den Wetterbericht für Missoula und für Boise angeschaut und gesehen, dass es in Boise sonniger und rund zehn Grad wärmer ist. Wärme ist nach diesen paar Kältetagen ein sehr gutes Argument. Ich buche drei Nächte in Boise und schaue dann dort, wie es weitergehen soll. Für heute ist die Sache klar. Zuerst geht es wieder zweieinhalb Stunden zurück nach Jackson. Von dort aus geht es dann fünfeinhalb Stunden in Richtung Südwesten nach Boise. Das gibt heute zwar eine lange und anstrengende, aber auch eine übersichtliche Angelegenheit.
Auf der Strecke von West Yellowstone nach Jackson mache ich noch einen Frühstücks- und Aufwärmehalt irgendwo unterwegs in einem richtigen Dorf-Frühstückscafé. Das Wetter ist wieder besser geworden. Gestern war es zwar noch bedeckt und die Temperatur immer zwischen null und fünf Grad. Heute ist es in Jackson beim Abfahren immer noch so. Unterwegs kommt dann immer mehr die Sonne hervor, bis Jackson bleibt es aber zünftig kalt.
In meinem Motel von vorgestern geht es immer noch genau gleich freundlich, aber speditiv zu. An der Rezeption erkläre ich, dass ich gemailt habe wegen meinem Mobile, einem schwarzen iPhone 5s. Die Dame schaut mich an: „Martin?“ „Yes“ „Here you go“, das war’s auch schon und ich habe mein iPhone wieder.
Nach einem weiteren Aufwärmehalt in Jackson mache ich mich dann auf den weiten Weg nach Boise. Jackson – Boise ist ziemlich genau gleich weit wie Olten – Florenz, und wie bei einer Fahrt in die Toscana geht es auch hier mehr ums Ankommen als ums Reisen. Es gibt ein paar schöne Momente in Idaho, so etwa der Bauernhof in Frühlingsfarben oder der View Point über dem Snake River.
Überhaupt scheint dieser Snake River ein ganz interessanter Fluss zu sein. Die paar Ausblicke, die ich auf den auf den Fluss bekomme, sind immer interessant und schön. Nach Boise soll der Snake River sogar durch die tiefste Schlucht Nordamerikas führen, den Hells Canyon. Der ist aber – wie so vieles – im Moment noch nicht zugänglich.
Auf der langen und Fahrt wird das Wetter immer besser und wärmer. Am Abend um 19.00 Uhr bin ich endlich in Boise. Hier gibt es nach diesen paar Kältetagen endlich ein paar Aufwärmtage.