Sechs Wochen ist es mittlerweile her, seit ich Olga in Whitehorse eingestellt habe und nach Hause gekommen bin. Die Zeit ist sehr schnell vorbeigegangen.
Während meiner Reise hatte ich mir so viel vorgenommen, was ich zu Hause machen wollte: Freunde treffen, Arbeiten am Haus erledigen, private Projekte anstossen und anderes mehr. Vor ein paar Tagen habe ich festgestellt, dass ich gar nichts von alledem angepackt habe. Und dann muss ich ja auch noch einmal nach Kanada reisen. Ich habe Olga in Whitehorse nur eingestellt. Da muss ich noch einmal hin, sie abholen, mit ihr nach Anchorage fahren und sie dort verkaufen. Aber auch die Vorbereitungen für diesen zweiten Teil der Reise habe ich noch nicht angepackt. Ich hänge in der Luft. Es ist wie wenn ich zwischen zwei Welten schweben und keinen Fuss auf den Boden kriegen würde. Daran ändert sich wahrscheinlich nichts, wenn ich meine Reise nicht möglichst bald zu einem guten Ende bringe. Also beginne ich mit den Vorbereitungen für den zweiten Teil meiner Reise.
Zuerst muss ich herausfinden, wann ich überhaupt wieder in die USA einreisen darf. Dazu finde ich aber keine klare Antwort. Die Customs Officers an der Grenze zu Alaska hatten mir gesagt, ich müsse einfach wieder nach Europa fliegen. Danach dürfe ich wieder in die USA einreisen. Ich weiss nicht, ob ich mich auf die Aussage der Customs Officers verlassen kann. Aber von irgendetwas muss ich schliesslich ausgehen.
Dann schreibe ich an Proitalia Moto. Das ist der Motorradhändler in Kalifornien, bei dem ich Olga gekauft hatte. Meine kalifornische Fahrzeugnummer ist im Juni abgelaufen, und ich möchte, dass Proitalia meine Zulassung wieder aktiviert. Nach einer Woche und nach einigem Nachbohren reagiert Proitalia endlich auf mein Mail. Olgas Zulassung in Kalifornien ist ab dem 26. Juli wieder gültig.
Mit der Motorfahrzeugversicherung ist das viel einfacher. Die Versicherungsgesellschaft in den USA hat schon beim ersten Kontakt im letzten März sehr schnell reagiert. Auch diesmal dauert es nur 24 Stunden, bis ich die neue Versicherungspolice erhalte.
Schliesslich frage ich noch beim BMW-Motorradhändler in Anchorage an, ob er Interesse an Olga hat. Auch er antwortet umgehend: Grundsätzlich ist er an guten Fahrzeugen interessiert. Deshalb möchte er Olga zuerst sehen, bevor er sich festlegt. Das ist eine gute Nachricht. Olga ist zwar nicht mehr die Jüngste, aber sie ist tadellos im Schuss.
Jetzt ist alles vorbereitet: Die Flüge von Zürich über Vancouver nach Whitehorse sind gebucht. In Whitehorse, in Glennallen und in Anchorage sind die Hotelzimmer reserviert. Am Dienstag, dem 26. Juli beginnt der unvorhergesehene zweite Teil meiner Reise.